Mirage of Bliss CD

Mirage of Bliss

CD, Blue Soldier Records/Gold Typhoon Music/Leeway/Love Da Records, 2012


Intro

back Rasur vollendet: Nach der Vollbart-Phase ist der ewige Romantiker zurück im Britpop-Himmel – mit ausladender Produktion, großen Gefühlen und einem Rest Verlorenheit.

Maximilian Hecker, der große deutsche Pop-Romantiker inklusive Karriere in Asien, hat seine ganz persönliche Talsohle hinter sich gelassen. Nachdem das letzte Album noch komplett Lo-Fi zu Hause aufgenommen wurde und bis an die Schmerzgrenze emotionale Selbstfindung in einem Leben nach dem Glamour betrieb, ist der Himmel über dem Berliner Hecker jetzt wieder ein ganzes Stück offener. Von Lo-Fi keine Spur mehr, schließlich hat hier Produzent Youth (The Verve, Embrace) Hand angelegt und das Ganze mit schwelgerischsten Britpop-Zutaten ausgestattet: früher Radiohead-Schmelz, mittlere Coldplay-Gesten und späte Pulp-Pompösität.

Die Tage der Vollbart-Musik sind gezählt, man trägt wieder ordentlich gestutzt. Dabei herausgekommen ist aber trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen ein unmittelbares, nahe gehendes emotionales Werk. Und das hat mit Songs wie »Heavenlies«, der Single »The Whereabouts of Love« oder dem zweigeteilten Titeltrack trotz allem Aufpolierten den Schuss Leidenschaft und die Spur Traurigkeit zu viel, um der Mainstream-Radio-Hölle zu entgehen.