The Rise and Fall of Maximilian Hecker
Book, Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2012
Das Buch
In »The Rise and Fall of Maximilian Hecker«, dem autobiografischen Schriftsteller-Debüt des Berliner Musikers, schildert er seine ersten schüchternen Gehversuche in der Berliner Szene, erzählt von seinem plötzlichen Bekanntwerden, von Begegnungen mit Celebritys und schließlich seiner Karriere in Asien. Auf diesem Kontinent erfährt Hecker die zweifelhaften Vorzüge des Ruhms, dort bemerkt er – zerrissen zwischen Heimat und Ferne, Minderwertigkeitskomplex und Größenwahn, Selbstfindung und Selbstverlust –, dass er ein »Popstar-Legastheniker« ist, und dort schließlich verliebt er sich. In Laura Chan, eine taiwanische Sängerin. Doch ist diese Liebe anders als alles, was Hecker bis dahin diesem Begriff zugeordnet hatte. Diese Liebe strebt nicht nach Körperlichkeit, sie fürchtet nichts, und sie kennt keine Eile. Sie ist das kurze Aufflackern von Heckers wahrem Selbst. Eine Einsicht, zu der er erst kommt, als es zu spät ist; nachdem er »gefallen« ist, nachdem er dieses neue, heilige Gefühl anstatt sich selbst »dem Asiatischen an sich« zugeschrieben hat. Und so endet Heckers Sturz in Dogenzaka, Tokios berüchtigtem Love-Hotel- und Rotlicht-Viertel, wo er in einer kathartischen Nacht eine alles entscheidende Erkenntnis gewinnt.
Leseprobe
»Bisher war mein Herz immer noch verschlossen gewesen. Bisher war Taipeh nur so etwas wie die Deluxe-Version meiner bisherigen Asienerfahrungen in Korea. Bisher hatte ich nicht verstanden; war im arroganten, machistischen Checker-Stadium, mein Herz voreingenommen und provinziell, verschlossen vor der Mystik Asiens, vor der Heiligkeit dieses Ortes, vor der Besonderheit dieser Menschen, verschlossen vor Laura. Es geht nicht mehr um Scoren, Checken und diesen ganzen Männerhorde-Scheiß; es geht nicht mehr um Größe und Selbstobjekte. Es geht um Demut. Und Liebe. Und ausgerechnet Laura, dieser fragile Drachen mit dem verschlossensten Herzen, das ich je erlebt habe, öffnet mir mein Herz. Öffnet mir endlich die Augen für die Welt, die Weite, das Fremde; etwas in mir, das ich bisher in dieser Weise nicht gekannt oder gespürt habe – mein inneres Taipeh; ein Ort ohne Gegensätze, ein Ort ohne Dämonen, ein Ort, an dem alles leichtfällt, ein Ort der Mitte, ein Ort, an dem meine ganzen Neurosen mit einem Schulterzucken aufgehoben scheinen.«