back Das vierte Album von Maximilian Hecker, das erste für seine neue musikalische Heimat V2 Records – "I’ll Be A Virgin, I’ll Be A Mountain" - beinhaltet natürlich alles das, was man von Hecker aus der Vergangenheit gewohnt war, also Schönklang, Melancholie, Traurigkeit, Hoffnung. Doch diesmal hat auch das, was man bereits bei den Live-Auftritten bemerken konnte, Einzug in das Studio genommen und lässt schon eine gewisse Veränderung erkennen: Die Stimme. Hat Hecker in der Vergangenheit fast durchgängig mit der hohen Kopfstimme gesungen, kommt diesmal vermehrt die tiefere und kräftigere Bruststimme zur Geltung. Das sorgt für Abwechslung und ist trotzdem immer noch Schönklang in bester Singer/Songwriter-Tradition. Gaesteliste.de hat auch Maximilian Hecker mit den zehn Fragen konfrontiert.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Musik, die den jeweiligen Hörer in positiver Weise berührt, ihn für eine gewisse Zeit von der Schwerkraft befreit, für eine gewissse Zeit die Lücke zu füllen vermag, die zwischen ihm und der Welt besteht. Gute Musik kann also durchaus DJ Ötzi bedeuten, je nach Hörer und Umständen. Den oben beschriebenen Zweck hat für mich persönlich in den meisten Fällen eine Musikrichtung erfüllt, die man akustischen, traditionellen Songwriter-Pop bezeichnen könnte, dennoch gibt es Ausnahmen, wie z.B. Björk, Sigur Ros, Radiohead und Grandaddy. Eine Eingrenzung ist jedoch schwierig und eigentlich sinnlos, da die gewünschte Wiedererkennung im geliebten Objekt unabhängig von Stilrichtungen möglich ist.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen deines neuen Albums?

Von meiner Seite ist der kreative Prozess bereits VOR der Studioarbeit abgeschlossen. Dort gilt es für mich fast nur noch, vorher ausgearbeitete Stimmen einzuspielen. Auf einen "wichtigsten" Einflus beim Schreibprozess kann ich mich nicht festlegen: Eine Zusammensetzung aus Musikalität, Talent, Imitation, privaten Erfahrungen und dem Wunsch, etwas in sich Geschlossenes und Zeitloses zu kreiren.

3. Warum sollte jeder dein neues Album kaufen?

Es sollte nur der kaufen, der sich selbst darin erkennen kann. Im Sinne des erhofften Werbespruches: Da es Elemente von Kings Of Convenience, Stadionrock, Beach Boys, Belle And Sebastian, Coldplay, Bob Dylan, Simon & Garfunkel, Rod Stewart, Scott Walker, Robbie Williams, Chokebore, Sigur Ros und Maximilian Hecker hat.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Eine Gitarre, die dann die 250 DM teure "Hohner"-Gitarre meines Bruders, mit der ich "Infinite Love Songs" eingespielt hatte, ersetzen sollte.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Als Kind die Begeisterung für die Beatles und deren scheinbar perfekten Lebensstil. Außerdem das Erkennen meiner Musikalität und die Tatsache, dass Musik mich glücklicher macht als alles andere.

6. Hast du immer noch Träume – oder lebst du den Traum bereits?

Mein Traum ist es, als lebender Mensch inneren Frieden zu finden.

7. Was war deine größte Niederlage?

Versagen bei menschlichen Konflikten im Alltag.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Schokoladeneis.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Sämtliche Trailer von Radiosendern.

10. Wer – tot oder lebendig – sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Rainer Werner Fassbinder und Melanie Safka.