10 Fragen an Maximilian Hecker



1. Womit haben Sie sich in der letzten Zeit beschäftigt?

Mit der Regeneration nach der Asientour im Sommer 2007, der Sichtung der Materialien der Tour (Fotos, Videos, Zeitungsausschnitte, Fanpost, Geschenke), dem Schreiben neuer Lieder und der Aufnahme eines Demos für das nächste Album.

2. Wann und wie kamen Sie zum ersten Mal in Berührung mit China?

2003/2004 habe ich zusammen mit Barbara Morgenstern eine vom Goethe-Institut organisierte, viermonatige Welttournee gemacht. Unter anderem haben wir gespielt in Hong Kong (28.02.2004, "Queen’s Club"), in Shanghai (01.03.2004, "Xintiandi ARK Live House") und in Beijing (04.03.2004, "Loft New Media Art Space").

3. In welcher Weise hat die Begegnung mit China Ihr Schaffen oder Ihr Leben beeinflusst?

Auch wenn es etwas mystisch klingen mag: die Begegnung mit China, diesem für mich zunächst fremden und exotischen Land, hat mich etwas Neues, Fremdes und Exotisches in mir selbst entdecken lassen. Einen Ort, an dem mir alles leicht fällt, einen Ort der emotionalen Balance, einen Ort des Befreitseins von Dämonen, einen Ort schließlich, an dem die Gesetze meiner Realität aufgehoben zu sein scheinen. Durch das Eintauchen in die zunächst bedrohlich wirkende Fremde Chinas war ich, zumindest temporär, in der Lage, meinen Ursprung (Eltern, "Provinz", Deutschland, Schuldbewusstsein) zu überwinden und so im "Land der Mitte" das erste mal MEINE Mitte, mein wahres und, zu meinem Erstaunen, starkes Selbst zu erblicken. Aus meinem Tagebuch (2004): "Ich hatte durch China und xxx mein "inneres China", vielleicht den Ort meines wahren Selbst, entdeckt. China war zu einem Zustand geworden, der sich erst im Nachhall voll entfaltete. Mein Herz war geöffnet. Sommer der Liebe. Mein inneres China strahlte, und der Kontakt zu XXX war wie ein Schlauch süßen Weines, wie eine Nabelschnur zur schönen, neuen Welt, und ich trank gierig von der neuentdeckten Quelle, um mich wieder und wieder mit diesem Gefühl vollzusaugen."

4. Was war Ihr schönstes Erlebnis in China?

Zunächst: siehe Frage 3 Weiterhin: die euphorische und herzliche Reaktion der Fans bei meinen Konzerten und insbesondere die Erfahrung, dass mich mein chinesisches Publikum respektiert und mir glaubt (gerade in Deutschland muss ich bezüglich meiner Musik häufig mit einem Ironie-Vorwurf kämpfen und begegne viel Argwohn).

5. Was war Ihr unerfreulichstes Erlebnis in China?

Zum Teil mangelhafte Kommunikation und Information durch Partner und das Verschweigen von Problemen und eigenen Schwächen.

6. Haben Sie eine chinesische Lieblingsspeise?

Dumplings.

7. Was ist für Sie "typisch chinesisch"?

Für die Beantwortung dieser Frage habe ich bisher zuwenig Erfahrung mit China. Aufgefallen sind mir: eine besondere Höflichkeit, Großzügigkeit und Gastfreundschaft. Außerdem, dass sich viele Chinesen im Alltag ihre Emotionen weniger deutlich anmerken lassen als ich das von z.B. Deutschen gewohnt bin, während sie in anderen Fällen, wie z.B. bei Konzerten, ihre Emotionen viel ungehemmter und stolzer als z.B. Deutsche zeigen.

8. Welche Kulturleistung aus China beeindruckt Sie am meisten?

Die Filme von Zhang Yimou und Wong Kar-wai und die Musik von Faye Wong.

9. Mit wem in China würden Sie gerne für einen Tag tauschen?

Edison Chen (陈冠希).

10. Welche Gewohnheit oder Idee aus China würden Sie gerne in Deutschland übernehmen?

K-TV ("Partyworld").